Zu Beginn der Diskussion stellten die Teilnehmenden unter der Moderation von Autor Helmut Spudich fest, dass sich der Medienkonsum in der Pandemie verändert habe. In der Gesundheitskrise sei das Informationsbedürfnis der Bevölkerung gestiegen. „Es gab mehr Klicks, mehr Digital-Abos und höhere Einschaltquoten", brachte es „Die Presse"-Redakteurin Anna-Maria Wallner am Punkt. Durch die Pandemie waren Kürzen und Sparen plötzlich gerechtfertigt. „Printumfänge wurden reduziert, Hefte gestrichen und Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit geschickt. Diese führte dazu, dass Betriebe in den Redaktionen kaum aufrechterhalten werden konnten. Einige Manager*innen haben die Pandemie für ohnehin geplante Umstrukturierungen genutzt."
Dass verschiedene Ansätze gewählt wurden, zeichnete sich auch bei der Podiumsdiskussion ab: „Auch der Standar, wie viele anderen Medien auch, hat von Regierungsmaßnahmen profitiert", räumt stv. Chefredakteurin Petra Stuiber ein. Die Tageszeitung nutzte auch die Möglichkeit der Kurzarbeit stark. Datum-Redaktionsleiterin Elisalex Henckel Donnersmarck vermisste hingegen bei kleineren Medienhäusern die Unterstützung der öffentlichen Hand.
Psychische Gesundheit während der Krise
Henckel Donnersmarck sprach indes ein anderes relevantes Thema an: Die psychische Gesundheit vieler Journalist*innen während der Pandemie. Ihrer Meinung nach fand diese Thematik bisher wenig Beachtung innerhalb der Medienbranche. „Mir ist aufgefallen, dass sich vermehrt junge Kolleg*innen mit diesem Thema stark beschäftigen und sich trauen gesundheitliche Probleme offen anzusprechen." Auch Verenkotten erzählte von einer großen Belastung, speziell für Kolleg*innen im Außendienst. Laut Stuiber habe der Standard hier massiv gegengesteuert: „Wir haben mit der Fortdauer der Pandemie festgestellt, dass den Leuten die Luft ausgeht. Auf der einen Seite jenen mit Betreuungspflichten, auf der anderen Seite jenen, die ganz alleine im Home-Office waren. Daher findet nun alle zwei Wochen loses virtuelles Treffen statt, wo man sich mit Kolleg*innen in lockerer Atmosphäre austauschen kann", erklärte Stuiber.
Innovation und Digitalisierung
Die Krise sorgte bei Österreichs Medien auch für einen Innovationsschub. Fast alle Medien trumpften mit neuen Recherchefeldern und Ausspielkanälen auf. Vor allem morgendliche Newsletter, die mittlerweile von vielen Medien ausgespielt werden, boten Raum für Diskussionen. Für APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger stand die Frage im Zentrum, wie die APA in Zeiten der Krise ihre Kund*innen besser servicieren könne. Vor allem die Live-Videostreams und der Datenjournalismus wurden intensiv ausgebaut. Auch automatisierte Texterstellung spiele immer mehr eine größere Rolle, so Bruckenberger.
Auf größere Beliebtheit stoßen bei Medien wie Konsument*innen selbst produzieren Podcasts. Wallner, die selbst für die Erstellung von einem Podcast-Format in der Presse verantwortlich zeichnet, sieht hier eine positive Entwicklung. Donnersmarck unterstreicht den Hype von Podcasts: „Wir bespielen alle Kanäle, doch Video und Audio stützen am Ende das Hauptprodukt, das Heft."
AutorIn: Medienakademie
Kategorie: Artikel
Datum: 14.06.2021
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