Drei Tage, sieben Veranstaltungen, 23 Vortragende, ein Thema –„Wirtschaft zwischen Macht und Machtlosigkeit" – unter diesem Motto trafen sich hochrangige Vertreter aus Medien, Politik und Wirtschaft beim dritten Medien.Mittelpunkt.Ausseerland.
„Wieviel Macht hat Kunst?" Mehr als 100 Gäste drängten sich am Donnerstagabend im Kurhaus von Bad Aussee, um einen Platz bei den Diskussionsrunden des dritten Medienmittelpunkt.Ausseerland zu ergattern.
Den Auftakt bildete das Podium zum Thema „Wieviel Macht hat Kunst?" unter der Leitung von Moderatorin Heidi Glück. Mit ihr diskutierten Schauspielerin Julia Stemberger, Regisseur Julian Pölsler, die Intendantin der Grazer Oper Nora Schmid sowie der Musiker Hubert von Goisern. Stemberger definierte ihre Rolle als Künstlerin politisch: „Ich sehe meine Aufgabe auch darin, Menschen zu bewegen oder in Bewegung zu halten." Für Hubert von Goisern war sein Metier höher anzusiedeln, als die banale Frage nach Macht: „Kunst ist viel größer als Religion und Politik, weil sie viel freier ist. Ich bin froh, als Künstler in der Rolle dessen zu sein, der machen kann, was er will." Die Grazer Opern-Direktorin Schmid sprach über die Rolle von Kunst, die ihrer Meinung nach kritisch zu sein hat, auch wenn sie am Fördertropf des staatlichen Subventionsgebers hängt: „Ja, wir sind hoch subventioniert. Aber wir gehen auf die Menschen zu, um ihnen Kunst nahezubringen." Regisseur Pölsler brach an dieser Stelle eine Lanze für die heimische Filmförderung, die hochwertige Kinoproduktionen überhaupt erst möglich mache: „Schande, wem Schande gebührt und Ehre, wem Ehre gebührt. Und in diesem Fall gebührt den Verantwortlichen wahrlich Lob."
„Die Macht der Wirtschaft"
Im Anschluss bat Handelsblatt-Korrespondent Hans-Peter Siebenhaar, der auch Präsident des Verbands der Auslandspresse in Wien ist, hochrangige Vertreter der Medien und Wirtschaft wie Alexander Wrabetz, Günter Thumser, Martha Schultz und Franz Gasselsberger auf die Bühne zum Gespräch über Verantwortung und Macht. Die Diskutanten eröffneten dabei Einblicke in den Alltag in den Führungsebenen.
„Zwischen Russland, Iran und Libyen – zu politischen und wirtschaftlichen Risiken im internationalen Öl- und Gasgeschäft"
Zum Auftakt von Tag zwei beim dritten Medien.Mittelpunkt.Ausseerland gab es mit dem Chef-Controller der OMV, Christoph Trentini, einen „Hardtalk" unter dem Motto „Zwischen Russland, Iran und Libyen – zu politischen und wirtschaftlichen Risiken im internationalen Öl- und Gasgeschäft" ins Kurhaus Bad Aussee. Der renommierte Wirtschaftsjournalist befragte den hochrangigen Konzernvertreter zum Umgang mit Macht im Zusammenhang mit dem Ölbusiness. Trentini lieferte dabei spannende Einblicke in die Entscheidungsebene eines internationalen Großkonzerns.
Im Anschluss stellte ARD-Nahost Korrespondentin Susanne Glass ihr neues Buch „Grenzerfahrung. Vom Balkankrieg zur Flüchtlingskrise" im Kammerhofmuseum Bad Aussee vor. Im Gespräch mit der Vorsitzenden des Presseclubs Concordia, Astrid Zimmermann, ließ Glass ihre Zeit als Südosteuropa-Berichterstatterin sehr launig und persönlich Revue passieren.
"Die Mächtigen und ihre Psyche"
Im Vorfeld der Podiumsdiskussion am Freitagabend zum Thema „Umgang mit Macht" lieferte Psychologe Michael Schmitz einen Einblick in die menschliche Psyche. „Was macht Macht mit Menschen?", lautete die Fragestellung. Per se sei Macht nichts Unanständiges, so Schmitz. Denn: „Jeder von uns braucht Macht." Wichtig sei, sich immer darüber klar zu sein, worauf Macht fuße und wofür man sie einsetze.
Unter der Leitung von Trend-Redakteurin Vanessa Voss diskutierten im Anschluss Banker, Politiker und Politologen über den Umgang mit Macht. Politikwissenschaftler Anton Pelinka attestierte Europa eine Machtkrise: „Wir erleben einen Machtverlust nationaler politischer Systeme. Wir beobachten Machtverschiebung von der nationalen auf die transnationale Ebene, aber genau da ist die Politik schlecht aufgestellt." Denn diese sei das einzige transnationale politische Gegengewicht dazu. „Doch die wird laufend torpediert und zwar von den Wählern." Dem pflichtete die Vizepräsidentin des EU-Parlaments Ulrike Lunacek grundsätzlich bei. Sie beschrieb die Thematik mit der Vielzahl an Lobbyisten internationaler Konzerne, die in Brüssel tätig seien: „Die Anzahl der Lobbyisten ist groß, aber sie sind im Normalfall kein Problem. Denn die Mehrheit der Lobbyisten und Abgeordneten sind integer." Voraussetzung dafür sei jedoch Transparenz, sie sei der erste und effizienteste Schritt gegen Korruption.
„Das Ende der Behaglichkeit"
Zum Abschluss des Medienmittelpunktes lieferten Ernst Sittinger von der Chefredaktion der Kleinen Zeitung und der Herausgeber der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, Michael Maier, eine launige Doppelconférence unter dem Motto „Das Ende der Behaglichkeit". Im Mittelpunkt des Gesprächs stand dabei der Umgang mit dem neuen Medium Internet.
Nach drei Tagen intensiver Gespräche und Diskussionen zog der Veranstalter positive Bilanz. Besonderes Lob sprach der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ausseerland-Salzkammergut, Ernst Kammerer, den Teilnehmern der Medienakademie aus. Erstmals berichteten Studentinnen und Studenten verschiedener Hochschulen auf Einladung des Europäischen Parlaments sowie des Presseclubs Concordia und des TVB Ausseerland-Salzkammergut über die Veranstaltung. NZZ.at-Chefredakteur Michael Fleischhacker leitete die Medienakademie.
Österreichischer Bankmanager
Stellv. Redaktionsleiterin Ausland und politischer Hintergrund, Bayerischer Rundfunk
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Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich und erfolgreiche Unternehmerin.
Generaldirektor OMV Aktiengesellschaft
Journalist
Politik-Redakteur beim „Standard“ und Ressortleiter Innenpolitik bei der „Presse“
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Ökonomin, Mitbegründerin und Vorsitzende von Attac Österreich
Geschäftsführer Österr. Verband der Markenartikelindustrie
Direktorin KWP - Kuratorium Wiener Pensionisten
Redakteurin beim Wirtschaftsmagazin trend
Ehemaliger Generaldirektor des Österreichischen Rundfunks
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