REWE International Unternehmenssprecherin Ines Schurin: Online wird noch stärker werden.

Der Lebensmittelhandel boomte während der Corona-Pandemie. Was hat die REWE Group aus dieser Zeit gelernt und wie wird es in Zukunft weitergehen? Ein Gespräch mit der Leiterin der Unternehmenskommunikation Ines Schurin.

Die Corona-Pandemie hat den Lebensmittelhandel stark betroffen. Welche Lehren ziehen Sie aus den vergangenen 13 Monaten?

Eine Lehre ist, dass wir in der Lage sind, schnell und ohne Vorwarnung unterschiedlichste Dinge auf die Reihe zu bekommen. Wir haben am 13. März 2020 den umsatzstärksten Tag der Geschichte gehabt. Es war eine Mammutaufgabe die Regale nachzuschlichten. Diese besondere Situation hat die Menschen freilich beunruhigt. Trotz der harten Anfangsphase haben wir dann gesehen, wie gut die Logistik im Lebensmittelhandel aufgestellt ist. In der zweiten Phase der Pandemie hat sich das Einkaufsverhalten verändert in Richtung weniger aber dafür größere Einkäufe. Auch die nachgefragten Produktgruppen haben sich geändert. Zu Beginn war es Bevorratung, dann ging es z.B. um immunstärkende Produkte, wie Zitronen oder Orangen.

„Click & Collect" wurde auch immer beliebter. Wie wollen Sie in den nächsten zehn Jahren den Online-Shop weiterentwickeln?

Ich glaube, dass es einen Wandel im Einkaufsverhalten geben wird. Wenn ich schnell etwas brauche, kann ich online bestellen. Wenn ich jedoch mehr Zeit habe und etwas Besonderes kochen möchte, dann gustiere ich lieber im Geschäft. Die Vision die wir haben ist, dass wir unseren Kund*innen für jede Situation eine passende Einkaufsplattform bieten können. Click & Collect hat den großen Vorteil, dass man keine Lieferzeit hat. Die Lieferung ist das Schwierigste im Lebensmittelhandel unter anderem, weil jedes Lieferauto durch die unterschiedlichen Produktgruppen drei Kühlzonen haben muss. Wir werden das Online Shopping auf jeden Fall ausbauen.

Zu Beginn der Krise hat die Bevölkerung unter anderem für das Personal der Supermärkte applaudiert. Welche Unterstützungen haben Ihre Mitarbeiter*innen bekommen?

Wir haben zweimal zusätzliche Prämien ausbezahlt. Außerdem gibt es einen neuen Kollektivvertrag im Handel, der die Lage vor allem für den Einstieger*innen verbessert. Zusätzlich bieten wir Programme in den Bereichen Work-Life-Balance, Familienunterstützung und Kinderbetreuung an. Wir bemühen uns ein Gesamtpaket zusammenzustellen, das es den Mitarbeitenden ermöglicht, gut und gerne bei uns zu arbeiten.

Wurden die Sicherheitskonzepte überarbeitet, nachdem Kassierer*innen mit Beschimpfungen von Corona-Gegner*innen konfrontiert wurden?

Da die Stimmung vor Ort teilweise sehr aggressiv wurde, haben wir an Hotspots zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt. Bei 2.500 Filialen in ganz Österreich kann man nicht jedes Geschäft jeden Tag mit Sicherheitspersonal vollständig besetzen.

Seit April heißt MERKUR jetzt BILLA PLUS. Welche Vorteile entstehen für Kund*innen durch die Namensänderung?

Zum Beispiel ein regionaleres Sortiment und lokalere Produkte, aber auch eine Sortimentserweiterung. Mit BILLA Bio haben wir eine neue Marke geschaffen für eine breite Kund*innenschicht. Weiters gibt es die BILLA Eigenmarke jetzt auch in den BILLA PLUS Filialen. Außerdem versuchen wir, die Regalpreise mittel- und langfristig runterzusetzen und dafür weniger Aktionen zu machen.

Wie kommt diese Preisveränderung bei Ihren Lieferant*innen an?

Gut, wenn der Verkaufspreis sinkt, bedeutet das ja nicht automatisch, dass der Einkaufspreis, den die Lieferant*innen bekommen, auch sinkt.

AutorIn: Medienakademie
Kategorie: Artikel, Interview
Datum: 12.06.2021

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